Unser Pachtgewässer
8 Km Saale
Unser Pachtgewässer, dessen Hege und Bewirtschaftung bereits seit mehr als 65 Jahren in den Händen der Camburger Angler liegt, ist die Saale zwischen Wichmar und Stöben. Dieser landschaftlich sehr reizvoll gelegene und abwechslungsreiche Flussabschnitt hat eine Länge von ca. 8 Kilometern. Mehr als zwanzig unserer einheimischen Fischarten sind hier mittlerweile wieder zu Hause. Mehr Informationen mit Tipps und Angelplätzen in der Gewässerbeschreibung (siehe unten)
Doris Lange
Siedlung 11
Camburg 07774
015751632591
Thomas Semper
Gartenstr. 7a
Frauenprießnitz 07774
01791048559
Angelfreunde die nicht in unserem Verein sind aber in unseren Gewässern angeln möchten, sind immer willkommen.
Voraussetzung hierfür ist:
1. Ein gültiger Fischereischein
2. Eine gültige Angelkarte unseres Vereins
! Für das Angeln in unseren Gewässern gelten grundsätzlich folgende Vorschriften:
Nach telefonischer Absprache erhalten Sie die Karten zu den bisher geltenden Konditionen.
Petri Heil und bleiben Sie gesund!
Angelkarten für Gastangler
-> Fischereiausführungsverordnung Thür.
-> Unsere Gewässerordnung
-> Das Thüringer Fischereigesetz
-> Unsere Regeln der Fischereiaufsicht
-> Fanglisten 2025
Preise:
Tageskarte 12,- Euro (gilt 24h ab Kauf, es gilt derTagesfangsatz)
Wochenende 25,- Euro
Wochenkarte 35,- Euro (gilt 7 Tage)
Jahreskarte 125,- Euro
Gewässerbeschreibung (Januar 2021)
Allgemeines:
Die Saale entspringt im bayrischen Oberfranken. Ihre Quelle befindet sich im Fichtelgebirge. Sie durchfließt auf einer Gesamtlänge von 413 Kilometern hernach die Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt, wo sie bei Barby in die Elbe mündet. Auf Thüringer Gebiet ist die Saale der wasserreichste Fluss.
Die ca. 8km lange Pachtstrecke der Camburger Anglerfreunde befindet sich im mittleren Saaletal und zählt zur Barbenregion.
Die Wasserqualität wird mit Güteklasse II (mäßig belastet) angegeben. Geschmacklich sind die Fische einwandfrei, von kräftigem Wuchs, augenscheinlich kerngesund und wunderschön anzusehen. Der gelegentliche Verzehr von Saalefischen kann somit guten Gewissens empfohlen werden. Einige Camburger Angler schätzen seit Jahrzehnten oft und regelmäßig den eigenen Angelfisch auf dem Teller und erfreuen sich noch immer bester Gesundheit.
Dennoch gilt es zu bedenken, dass die Saale auf dem Weg nach Camburg mehrere Stadtgebiete und landwirtschaftlich intensiv genutzte Regionen durchfließt, so dass unkontrollierte Schadstoffeinträge nicht ausgeschlossen werden können. Generell ist nicht zuletzt auch deshalb anzuraten, sich auf einen maßvollen Verzehr von Saalefischen zu beschränken und betagte, kapitale Fische schonend wieder dem Wasser zu übergeben. (Siehe hierzu auch die Hinweise in unserer Gewässerordnung)
Der Bestand an verschiedenen Fischarten in unserem Pachtgewässer geht weit über die Barbe mit ihren typischen Begleitfischarten hinaus, was die Angelfischerei in besonderem Maße attraktiv und interessant macht. Bedingt durch zwei Wehranlagen finden wir sowohl zähfließendes, tiefes und ruhiges Wasser vor, aber auch turbulent strömende Abschnitte mit kräftigen Rauschen und Kiesbänken. So beherbergt die Saale um Camburg tatsächlich auch jene Fischarten, die eigentlich der Äschen- und der Bleiregion zuzuordnen sind - eine riesige Artenpalette von Aal über Äsche bis hin zu Wels und Zander! Somit ist das gesamte Spektrum aller verschiedenen Angelmethoden einen Versuch wert, sei es mit der Spinnrute, ein geruhsamer Ansitz mit Grundblei oder Pose, aber auch das Angeln mit der Kunstfliege.
Die Bestandsdichte, das soll hier allerdings auch gesagt werden, war insbesondere durch den Fraßdruck der Kormorane in den vergangenen Jahren sehr stark rückläufig. Nicht zuletzt aber durch aufwändige Besatzmaßnahmen geht es derzeit tendenziell endlich wieder nach oben. Ob das ursprüngliche Potential der möglichen Bestandsdichte und Ertragsfähigkeit in absehbarer Zeit wieder erreicht werden kann, bleibt indes jedoch sehr fraglich. Leider ist die Saale einigen ökologisch schädlichen Einflüssen unterworfen, die eine natürliche Reproduktion der Fischbestände massiv behindern. So bleiben beispielsweise die damals zuverlässig auftretenden Frühjahrshochwasser aus, in harten Wintern machen die Kormorane binnen weniger Wochen alles wieder zunichte, weil andere Jagdgebiete zugefroren sind und am Camburger Wehr gibt es noch immer keinerlei Aufstiegsmöglichkeit für wanderwillige Laichfische...
Für den gesamten Verlauf unseres Saaleabschnitts gilt die Tatsache, dass die Uferbereiche größtenteils nur mühsam oder gar nicht erreichbar sind. Leider finden sich auch nur relativ wenige Angelplätze, die bequem mit dem Auto direkt angefahren werden können. Allerdings kann man es auch so betrachten, dass gerade diese Urwüchsigkeit unserem Gewässer erst seinen ganz besonderen Reiz verleiht. So hat der Fluss auf ganz natürliche Weise seine unberührten Schongebiete, was auch ein Grund dafür sein dürfte, dass recht viele Fische unbehelligt zu kapitalen Größen heranwachsen können. Und von einem sogenannten "Überfischungsdruck" unserer Pachtstrecke kann ganz gewiss nicht die Rede sein.
Unsere Pachtstrecke im Detail:
Wichmar bis Döbritschen
Das Fischereiausübungsrecht der Camburger Anglerfreunde beginnt unterhalb der Gemeinde Wichmar in Höhe des linksseitig in die Saale einmündenden Feldbachs. Da dieser Bach von der Wichmarer Seite her praktisch nicht erkennbar ist, dient zur Orientierung sehr gut ein Stromleitungsmast, der direkt neben der Bachmündung steht.
Zwar sind wir um eine eindeutige Beschilderung bemüht, allerdings verschwinden diese Schilder regelmäßig auf die eine oder andere Art und Weise. Ein fehlendes Schild berechtigt nicht zum Fischen im Revier unseres Nachbar-Vereins, wenn Sie keinen entsprechenden Erlaubnisschein dafür haben!
Der erste Abschnitt unserer Pachtstrecke wird von einem Wehr in Döbritschen aufgestaut und Sie finden hier auf etwa einen knappen Kilometer sehr träge dahinfließendes, bis zu 4m tiefes Wasser vor. Barbe, Äsche und Forelle sucht man hier natürlich vergeblich, dafür fühlen sich Fischarten wie Karpfen, Hecht und Aal sehr wohl. Einer der Hauptangelplätze ist der "Wichmarer Knick", eine markante Flusskurve, die recht gut mit dem PKW erreicht werden kann. Sehr beliebt ist dieser Bereich zum geruhsamen Ansitzangeln - besonders bei Nacht - und man kann mit wirklich dicken Aalen und Karpfen rechnen. Auch Döbel und verschiedene Weißfischarten sind hier allgegenwärtig. Und eine Pirsch mit der Spinnangel wird des Öfteren mit einem Hecht belohnt, wobei schon mehrmals die Metermarke geknackt wurde.
Unbedingt zu erwähnen ist hier auch ein Bestand an Welsen, obwohl diese nie durch unseren Verein besetzt wurden. Dass so ein Urian beim Aal-Angeln einsteigt, damit müssen Sie immer rechnen. Vereinzelte Fänge bis 1,40 m sind verbürgt, wir sind uns aber alle einig, dass da nach oben hin noch alles offen ist. In den vergangenen Jahren hat es in der Saale zwischen Wichmar und Döbritschen ein paar spektakuläre Drillszenen gegeben, die selbst erfahrene Angler nicht zum erfolgreichen Abschluss bringen konnten...
Wehr Döbritschen bis Wehr Camburg
Am Wasserkraftwerk in Döbritschen ist ein vorzüglich bewirtschafteter Rastplatz zu empfehlen, der direkt mit dem Auto angefahren werden kann. Direkt am Ufer der Saale sind hier auch Angelkarten erhältlich.
Unterhalb des Kraftwerks-Auslaufs kommt ein kurzes, aber feines Revier, welches durch turbulente Strömung und flache Kiesbänke an die ursprüngliche Barbenregion erinnert. Tatsächlich kommt die Barbe auf diesen wenigen hundert Metern auch vor, die seit September 2020 in Thüringen auch wieder gezielt befischt werden darf. Neben der Barbe hat man hier allerdings auch gute Chancen auf teils ziemlich große Bachforellen und ganz besonders dicke Döbel. Ein Spinner der Größe 3 durch die reißende Strömung geführt, bringt hier zeitweise hammerharte Anbisse.
Danach folgt für ca. 3 km wieder zunehmend zähfließendes, tieferes Wasser bis zum Wehr in Camburg. Was Angelmethoden und Fischarten betrifft, gilt hier etwa das Gleiche wie im Wehraufstau Wichmar, wobei hier noch häufiger auch mit schönen Schleien und mit Glück auch kapitalen Barschen jenseits der 40 cm gerechnet werden kann.
Rechtsseitig ist die gesamte Strecke praktisch nicht begehbar, dafür führt linksseitig eine Straße von Döbritschen nach Camburg direkt am Fluss entlang, wo es auch eine ganze Reihe gut erreichbarer Angelplätze gibt. Besonders hervorzuheben ist hier die berühmt-berüchtigte "Döbritscher Kurve", wo das turbulent fließende Wasser in den Staubereich des Camburger Wehres übergeht. Durch die ausgeprägte Kurve und die Strömungsverhältnisse gibt es hier sehr abwechslungsreich strukturierte Verhältnisse am Gewässergrund, was die Fische magisch anzieht. So gibt es ein Unterwasser-Plateau, auf dem des Nachts am besten die Köder liegen, daneben eine tief ausgespülte Rinne und ein Areal mit massiven Geröllblöcken. In dieser Kurve ist von Aal bis Zander wohl schon alles in teils kapitalen Größen an die Angel gegangen, was die Saale an Fischarten zu bieten hat. Sehr auffällig auch, dass die Kormorane genau diese Flusskurve als bevorzugtes Jagdrevier schätzen.
Stadtgebiet Camburg
Obwohl die Saale im Stadtgebiet Camburg doch recht stark befischt wird, ist und bleibt es ein Top-Revier für alle Fischarten. Hier gibt es etliche Übergänge von ruhigem zu strömenden Wasser, teils grob steinigen Grund, stille Flachbereiche mit reichlich Fischbrut und Entenfutter von Passanten holen sich die Fische auch gern ab. Das Wehr reichert das Wasser zudem mit Sauerstoff an, bildet jedoch auch eine Barriere für wanderwillige Fische, die sich hier oft in größeren Trupps einfinden. Hier gibt es wirklich viele Fische und in harten Wintern deswegen leider auch massenhaft Kormorane.
Das Saaleufer ist nirgendwo bequemer zu erreichen als hier. Man kann sein Auto sogar am Supermarkt abstellen und die Angel von einer Bushaltestelle aus auswerfen. Etwas abseits gibt es aber auch ruhigere Bereiche. Jedermanns Sache ist es sicherlich nicht, "inmitten der Zivilisation" zu angeln, doch wer diesen Bereich umgeht, verpasst eines der aussichtsreichsten Fanggebiete unserer Pachtstrecke. Besonders das Spinnangeln auf Raubfische und Salmoniden ist vielversprechend, aber auch Friedfischangler kommen an einigen gut beangelbaren Plätzen auf ihre Kosten.
Camburg bis Tümpling und Stöben
Übers Ortsende von Camburg hinaus fließt die Saale sehr rasch dahin, wo man zunächst noch recht gut den Bachforellen nachstellen kann, bis dann ein steiler Kalkfelsen ein Weiterkommen am Ufer verhindert. Hoch überm Fluss gibt es aber einen Fußweg, auf dem man nach einigen Minuten die Ortschaft Tümpling erreicht. Man kann Tümpling auch mit dem PKW anfahren, dort am besten am Sportplatz parken, wo man nach wenigen Schritten auf die hier ganz besonders wildromantisch sprudelnde Saale trifft. Hier lässt sich noch einigermaßen ungehindert die Rute schwingen, weiter abwärts in Richtung Stöben gerät man jedoch zunehmend in äußerst schwer zugängliches Terrain, aber auch auf eine Salmonidenstrecke vom Feinsten.
Zwischen Tümpling und der Ortslage Stöben wird die Saale so gut wie nicht beangelt. Linksseitig ist das Ufer unter keinen Umständen zu erreichen, rechtsseitig nur unter großen Anstrengungen, was wirklich schade ist. Nirgendwo sonst in der Saale findet man bessere Fischwaid auf Salmoniden wie hier. Neben Bachforellen bis über 60 cm geht gelegentlich sogar auch die eine oder andere Äsche über 45 cm an den Haken. Döbel bis über 50 cm sind hier auch unterwegs. Das wissen wir nur deshalb so genau, weil einer unserer ganz Verrückten aus dem Verein immer mal da rumkriecht. Das ist nicht ungefährlich, weil die Uferböschung extrem steil und zugewuchert ist, wobei unter dem ganzen Kraut auch noch tiefe Löcher von Biberburgen fiese Fallen bilden.
Einmal ist dieser Abenteurer unter uns bei einbrechender Dunkelheit dann tatsächlich in so ein Biberloch hineingekracht, hat sich eine schwere Zerrung am Fuß zugezogen, ist dann auf allen Vieren in der Dunkelheit durchs Maisfeld gekrochen, wo ihm obendrein noch eine Rotte Wildschweine das Fürchten gelehrt hat. Aber das war alles nicht so schlimm, denn schließlich hatte er eine Ü40-Bachforelle im Rucksack...
Die Ortsverbindungsstraße von Tümpling nach Stöben führt auf den letzten paar hundert Metern bis dicht an die Saale heran, wo man noch einige gut zugängliche Angelstellen finden kann. Hier herrscht auch noch strömendes, flaches Wasser, so dass sich hier vornehmlich Forellen und Döbel fangen lassen. Zeitweise erwischt man hier auch mal ein paar hübsche Barsche, die in der Saale eher nur sporadisch vorkommen. Aber auch das nächtliche Ansitzen auf Aal läuft hier mitunter ziemlich gut. Dabei geht zur Krönung auch immer mal eine der Saale-Barben bis um die 70cm an den Haken. Auch wenn diese Art als Speisefisch nicht sonderlich geschätzt wird, schlägt ein jedes Anglerherz doch höher, wenn man so einen herrlichen Fisch mal für einen kurzen Moment in den Händen halten kann.
Die Straßenbrücke am Ortsausgang von Stöben markiert dann eindeutig das Ende unserer Pachtstrecke.
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